Der Grund, weshalb ich ja eigentlich hier in Togo bin ist ja
wegen des Projektes indem ich eingesetzt wurde. Habe grade gesehen, dass ich
noch gar nicht so viel darüber erzählt habe… Nun ja, ich arbeite in einem
Waisenheim namens CADOR. Insgesamt gibt es dort 17 Kinder zwischen 9 und 19
Jahren. Meistens gehe ich erst um 12 oder 14 Uhr dorthin um die Kinder von der
Schule abzuholen. Fast alle Kinder gehen auf die gleiche Schule, die ganz in
der Nähe des Heims liegt. Im Vergleich zu deutschen Verhältnissen sind die
Schulklassen ziemlich groß. Es gibt schätzungsweise 40 bis 50 Kinder in einer
Klasse. Das ist oft auch zu hören wenn man an den Klassenräumen vorbeiläuft.
Nachdem ich die Kids abgeholt habe gehen wir nach Hause um erst
mal Mittag zu essen. Oft gibt es afrikanische Gerichte so wie Pâte mit
Tomatensauce und Fleisch oder Reis mit einer Fischsauce. Manchmal aber gibt es
auch Spaghetti, das was bei mir übrigens an der Tagesordnung steht.
Vor kurzem hat das Heim einen Fernseher gespendet bekommen.
Darüber haben sich die Kinder natürlich riesig gefreut. Deshalb wird das
Mittagessen oft direkt nach der Schule vor dem Fernseher verzehrt. Erinnert
mich irgendwie an meine Schulzeit…
Nachdem fertig gegessen wurde soll man sich ein wenig
ausruhen worauf aber viele keine Lust haben. Deshalb wird in der Zeit oft
gespielt oder gequatscht. Zu Weihnachten haben meine Eltern ein „Twister“ Spiel
mitgebracht das manchmal ausgepackt wird.
Gegen 16 Uhr werden dann langsam mit „Begeisterung“ die
Hausaufgaben ausgepackt. In dem Heim arbeitet ein „Educateur“ der Tonton
genannt wird. (Das ist Ewe – So spricht man junge Männer hier an) Er gibt oft
Nachhilfe für die Kinder und hilft ihnen bei den Hausaufgaben wobei ich ihn
unterstütze. Oft helfe ich der Kleinsten
Victoire bei den Hausaufgaben weil die ein wenig in der Schule hinterher hängt.
Leider können nicht alle Kinder in die Schule gehen. Daniel
ist jetzt ungefähr 21 Jahre (das genaue Alter der Kinder ist hier oft nicht
bekannt) und hat noch nie eine Schule besucht weil er geistig zurückgeblieben
ist. Er bleibt jeden Tag mit Emmanuel zu Hause und muss Hausarbeiten machen
oder der Educatrice die Tata genannt wird (auch Ewe so werden oft die Frauen
angesprochen) beim kochen oder putzen helfen.
Emmanuel (ungefähr 12 Jahre) ist leicht geistig schwach
weshalb er in der Schule keine großen Chancen hätte, da er Dinge oft langsamer
aufnimmt als andere. Da es hier nichts sehr viele Sonderschulen gibt, geht er
ebenfalls nicht zur Schule. Da ich aber trotzdem der Meinung bin, er könne gut
etwas lernen, setzte ich mich alle paar Tage (mal mehr, mal weniger) mit ihm
hin und bringe ihm etwas bei. Bis vor kurzen haben wir das Alphabet zu lesen
und schreiben geübt. Er freut sich jedes Mal wenn ich mit ihm arbeite. Das sind
oft nur 15 min. am Tag weil er sehr schnell müde wird… aber immerhin! Als
nächstes fangen wir mit den Zahlen an und lernen ein wenig rechnen.
Zwei der Kinder (was heißt Kinder, die sind so alt wie ich!)
machen zurzeit eine Ausbildung. Beatrice macht eine Ausbildung als
Schneidering. Letztens hat sie mir einen sehr schönen Wickelrock mit einem
passenden Oberteil genäht. Gabriel, ein 19 – jähriger Junge ist auch oft wegen
seiner Ausbildung nicht da.
Falls Ihr euch für die Geschichten der Kinder interessiert
oder noch etwas über das Heim wissen wollt, habe ich noch einen Link der
Webseite des Heims hochgeladen. Lea Engel, eine ehemalige Freiwillige kümmert
sich nämlich seit mehreren Jahren schon um das Wohl der Kinder und hat auch für
jedes eine Patenschaft erstellt.
Der Link:
Weiter Aktivitäten mit den Kindern: Zwei Mal die Woche kommt ein Tanzlehrer in das
Heim um den Kindern traditionellen Tanz beizubringen. Oft treten diese auch auf
verschiedenen Veranstaltung auf. So gab es in der Weihnachtszeit einige
Auftritte zu denen ich auch mit meiner Familie hingegangen bin. Die Kinder
haben es echt drauf und werden auch immer wieder zu neuen Events eingeladen
weil viele Menschen von ihnen so begeistert sind. Übrigens nehme ich zusammen
mit meiner WG eventuell auch bald an eine Tanzgruppe hier in Lomé teil. Dazu
gehört der traditionelle Tanz aber auch das spielen mit afrikanischen Trommeln.
Die Kinder lieben es auch schwimmen zu gehen. Mehrmals die
Woche kommt eins zu mir und fragt mich wann es denn wieder ins Schwimmbad geht.
Leider können sehr viele Menschen hier in Togo nicht schwimmen was oft zum Tod
führt. Die Kinder können es zum Großteil auch nicht und deshalb möchte ich es
Ihnen gerne beibringen. Bisher war ich nur zwei Mal mit ihnen dort, weil es
leider sehr teuer ist.
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